Augenzugangshinweise des NLP & VAKOG

Mehr Infos: www.ZHI.at/nlp/nlp-ausbildung

Die Augen sind der Spiegel, das Tor zur Seele, so sagt schon ein altes Sprichwort. Tatsächlich sind sie noch viel mehr als das. Kein anderer Muskel im menschlichen Körper wird so oft benutzt wie unsere Augenmuskulatur. Die Augen beherbergen auch die einzigen Muskeln im Körper, welche sich nicht (gänzlich über Dauer) bewusst kontrollieren lassen. Das ist einer der Gründe, wieso viele Pokerspieler eine Sonnenbrille tragen: sie verstecken das Einzige, was sie verraten könnte.

Über unsere Augenmuskulatur, die direkt mit dem präfrontalen Cortex verbunden ist, rufen wir Erinnerungen und Informationen ab und stellen uns Zukünftiges vor. Dies ist die einzige Gehirnregion des Neocortex, die direkt mit dem Hypothalamus (zuständig für die Hormonausschüttung) vernetzt ist. Der präfrontale Cortex ist daher in einer herausragenden Position, um Informationen aus allen sensorischen und motorischen Modalitäten zu synthetisieren. Die Augen lassen uns somit Bilder, Töne, Gefühle und Gedanken abrufen und bewegen sich je nach Gedankengang – auch in eine andere Blickrichtung. Das kennen wir aus der REM (Rapid Eye Movement) Phase im entspannten Schlafzustand, wenn sich die Augen unter dem Lid sehr schnell hin und her bewegen. Früher dachten wir, der Mensch würde den Bildern im Traum „hinterher sehen“. Heute ist klar, dass dadurch Informationen abgerufen werden. Ebenfalls tritt diese Augenbewegung auf, wenn Menschen tagträumen. Das erklärt auch, dass blinde Menschen, die nie in ihrem Leben Augenlicht hatten, dennoch während des Denkprozesses ständig ihre Augen bewegen – oftmals stärker als Sehende, da sie nie lernen mussten, ihre Augen zu kontrollieren. Diese Augenbewegungen sind in der Literatur als „lateral eye movements“ bekannt, im NLP werden sie als Zugangshinweise der Augen bezeichnet. Es gibt eine angeborene neurologische Verbindung zwischen Augenbewegungen und den Repräsentationssystemen, denn dieselben Muster treten weltweit auf.

Was wird nun genau durch unsere Augenbewegungen abgerufen? Wir unterscheiden hier vorerst grob anhand der Blickrichtung nach oben und nach unten. Wandern die Augen nach oben, visualisiert Ihr Gegenüber gerade, also ruft ein Bild im Kopf ab. Gehen die Augen nach unten, wird entweder „in sich hineingefühlt“ oder ein innerer Dialog geführt, zum Beispiel wenn wir mit unserer inneren Stimme abklären, ob uns ein bestimmtes Angebot gefällt. Wichtig zu beachten ist hierbei, dass die Augen sich während des Denkprozesses bewegen und nicht während der verbalen Antwort auf eine Frage – die Information muss natürlich abgerufen werden, bevor geantwortet wird. Bleiben die Augen in einer mittigen Position, werden oft auditive Kanäle abgerufen, also ein Geräusch oder Töne. Der Rahmen, in dem diese Blickrichtungen stattfinden, kann je nach Mensch unterschiedlich gelagert sein.

Manch einer wird sehr oft über seinem Kopf Bilder abrufen und wenn in sich hineingefühlt wird, verbleibt der Blick eher mittig. Bei manchen ist der Rahmen eher nach schräg links unten versetzt. Kommunikation ist immer dynamisch und ebenso sind es die Modelle des NLP. Grob zusammengefasst lässt sich jedoch sagen, dass für den Großteil der Menschen der hier vorgestellte Rahmen zutrifft. Die nächste wichtige Unterscheidung findet in der Hemisphäre statt, ob der Blick nach links oder rechts wandert.

Wenn Sie Ihr Gegenüber vor sich haben, ist von Ihnen aus gesehen rechts die Erinnerung Ihres Gesprächspartners und links die Vorstellung. Um Gewissheit darüber zu erlangen, ob und welches Modell dieser als Augenzugangshinweise bekannten Blickrichtungen bei Ihrem Gegenüber zutrifft, sollten Sie zu Beginn des Gespräches für sich selbst bewusst Kontrollfragen einbauen. Beachten Sie auch, dass bei Linkshändern die Blickrichtung oft spiegelverkehrt ist, eben aufgrund der weiter oben angesprochenen überkreuzten Gehirnhemisphären. Dieses Modell mag komplex klingen, einmal in der Praxis erfolgreich erlernt und angewendet, unterstützt es jedoch bei der Validation der Aussagen des Gesprächspartners und kann die Gesprächsführung erleichtern. Einige Kontrollfragen sind hier beispielsweise aufgeführt und die erwarteten Blickrichtungen treffen bei den meisten Rechtshändern zu.

„Erinnern Sie sich an das erste Foto, das Sie von sich gesehen haben?“

(Oben rechts)

„Erinnern Sie sich an das erste Lied, das Sie gehört haben?“

(Mitte rechts)

„Wie fühlt sich das Material Ihres Sofas an?“

(Unten rechts)

„Wie sprechen Sie zu sich selbst, wenn Sie sich unwohl fühlen?“

(Unten links)

„Stellen Sie sich vor, wie es klingen würde, einen neuen Ton zu summen.“

(Mitte links)

„Stellen Sie sich vor, wie Sie vor Ihrem bisher größten Publikum sprechen!“

(Oben links)

Benedikt Ahlfeld präsentiert mit „Körpersprache & NLP“ ein eBook, das die Welt und Modelle der modernen Kommunikationswissenschaft leichter zugänglich macht. Diesmal: Benedikt zeigt wie VAKOG und die Augenzugangshinweise in der Praxis angewendet werden können und wieso diese bei jedem Menschen auftreten – bei Ihnen genauso wie bei Blinden oder Profi Pokerspielern – und was Sie daraus an Information ablesen können. Oftmals die Grundlage für Mentalmagie und Zaubertricks, aber mindestens genauso wichtig bei erfolgreichem Coaching. Wir bieten Ausbildungen zu den Themen Charisma, Hypnose und NLP.

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